von Koshi

Die folgenden Geschichten sind dem Fahrradpilgern gewidmet. Wir haben es ausprobiert. Wir sind alle zusammen eine Etappe mit dem Fahrrad gepilgert und zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen.

 

Für mich ist der Tag ein interessantes Erlebnis. Wie immer steht die Frage an, wie wir zu
unserem Startpunkt kommen, und es vergehen Stunden mit der Suche nach einer Fahroption. Im Laden von Marcel gefällt mir die Idee, mit dem Fahrrad „Strecke“ zu machen, wirklich gut. Meine ersten Zweifel stellen sich bei der Auswahl des Fahrrades ein, mein Mountainbike hat zwar die richtige Farbe – flixbusgrün, aber keinen Rücktritt! Egal, etwas Mut gehört dazu.

Nach relativ rascher Auswahl der Fahrräder winkt uns Marcel optimistisch hinterher und wir nehmen Fahrt auf. Wir stoppen aber nach kurzer Zeit, weil uns die Frage beschäftigt, wo es langgeht. Kurzerhand holt Fijula ein Navi aus der Tasche und konstruiert eine Halterung für das Fahrrad. Dank Ihrer Kreativität und technischen Sachverstandes wissen wir, wo es langgeht, und fahren los.


Höhenprofil des Tages


Trotz erheblicher Höhenkilometer gefällt mir die Freiheit auf dem Fahrrad sehr gut. Der Wind weht mir um die Nase, die Landschaft ist einmalig. Zugegeben, noch besser würde mir die Tour mit weniger Druck im Nacken gefallen. Wir geben Gas, mehr oder weniger den ganzen Tag. Für Kilometer radele ich mit der Welt zufrieden so vor mich hin, vorbei an Obstwiesen – und hoppla, die Truppe ist mir weit voraus. Doch in unserer einzigen Pause sind wir wieder vereint und ich nehme mir vor, nicht mehr das Schlusslicht zu sein. Deswegen fahre ich schon mal vor. Verwegen nehme ich nach einigen Kilometern eine vermeintliche Abkürzung. Zappalot – das ist die falsche Abzweigung. Chora fängt mich ein und führt mich in den sicheren Hafen. Bei der Truppe angekommen, radele ich wieder frohen Mutes vor mich hin.


Nach einiger Zeit treffe ich auf zwei Unfallopfer. Froggy ist anscheinend in den Graben gefahren und Fijula hat einen Stunt mit Überschlag hingelegt. Ich habe Respekt davor, dass beide die Krone so schnell wieder richten.
Zwischendurch sehe ich in den Gesichtern verschiedene Emotionen und überlege, ob alle noch mal Bock auf Fahrradpilgern haben.

Ich schon, zumal wir es auch noch schaffen, pünktlich in Toul anzukommen. Oleander hat als Vorhut Marcel darüber informiert, dass die anderen noch kommen. Und immerhin haben wir Kilometer gemacht.