von Koshi

ich fasse den Tag schon mal zusammen- das war der perfekte Tag!

Sonne, ordentliche Temperaturen – bis abends klettert das Thermometer angeblich auf 34 Grad und ein strahlend blauer Himmel.

Wir ziehen unsere Hüte auf und machen uns auf den Weg zum Starnberger See. Dort kaufen sich Fleur und Koshi, passend zum Sommertag, noch schnell einen Badeanzug. Ein Schnäppchen, das Fijula bereits am Vortag ausgemacht hat. Auf geht es zum Wahrzeichen des Ortes, die St. Josef-Kirche mit ihrem kuppelgekrönten Turm. Von dort aus ist die Aussicht auf den See fantastisch.

Wir schlendern noch kurz durch den Schlossgarten und laufen dann in Richtung Maisinger Schlucht. Das ist eine idyllische Wanderstrecke, die wiederum zu dem idyllischen Maisinger See führt. Zwischenzeitlich machen wir eine „I hock mi nieder Pause“, insgesamt geht es aber zügig voran. Das Wasser im Tal und auch vom See schimmert rotbraun. Obwohl wir wissen, dass es eine super Wasserqualität hat, verleitet es uns nicht, darin zu schwimmen. Der vom Schilf umgebene See lädt uns zu einer erfrischenden Pause direkt am Ufer ein.

Auf dem Weg nach Aschering laufen wir durch eine landschaftlich reizvolle Gegend, es handelt sich um ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Es wird wärmer und Fijula beschreibt die Vorteile dieses einmaligen Wetters. Wenn die Luft flimmert und man morgens schon spürt, wie heiß es wird, dann entsteht das Gefühl von Sommer bei ihr. Das empfinden wir bei etwas niedrigeren Temperaturen und freuen uns von daher auf ein vor uns liegendes Waldstück. Es geht etwas hoch und runter und dann sehen wir es, das Kloster Andechs. Welch ein prachtvoller Anblick! An dieser Anhöhe kann man durch ein „TV-Fenster“ nicht nur auf eben dieses schauen, sondern wir drehen wir machen hinter der Schablone unser eigenes TV.

Wir steigen den Mönchsberg hinauf zum Kloster. Das liegt doch tatsächlich auf dem „Heiligen Berg“. Seit jeher glaubten die Menschen auf dem Berg Gott näher zu sein und ersparen uns damit nicht diesen Anstieg. Es geht über den Kreuzweg, der an der an Jesus Pilgern nach Jerusalem erinnern soll. Das spricht uns an.

Fleur und Fijula denken über die Scharen von Pilgern nach, die diesen Weg schon gingen. In der Andechser Burg werden seit dem zehnten Jahrhundert Reliquien gehortet, die den Grundstein zur Wallfahrt legten. Gerade in Spätmittelalter war Andechs eines der angesagtesten Wallfahrtsorte in Deutschland. Über 200 Reliquien unterschiedlicher Art sollen dort lagern, angefangen vom Dorn der Dornenkrone Jesus bis zum Schädel der heiligen Hedwig. Man staunt.

Wir schauen hinauf zur Burg. Früher empfingen die Benediktiner Mönche, den ermatteten Pilger mit einem Bier aus klösterlicher Brauerei. Es sind 31 Grad im Schatten, wir halten Ausschau nach den Mönchen. Der Gedanke an das Andechser Klosterbier beschleunigt unseren Schritt.

Den letzten Anstieg zur Klosterschänke nehmen wir sportlich und dann endlich genießen wir das kühle, braune und würzige Getränk. Es macht seinem Ruf alle Ehre, das müssen selbst die „Nicht-Bier-Trinker“ unter uns bekennen. Einige Kilometer haben wir bereits geschafft und wir fühlen uns noch topfit. Auf dem Weg zur Klosterkirche erstehen Fijula und Fleur ein Schnäppchen, für beide gibt es den genau passenden Hut. Damit bestens gekleidet besichtigen wir die weltweit bekannte Kirche. In der Tat ein prunkvoller Ort im Rokokostil. Überall glänzt das Gold, Gemälde in höchster Kunstfertigkeit schmücken die Decken. Zur Freude aller erhalten wir im Klosterladen zur Krönung auch noch einen Pilgerstempel. Da schaffen wir leichtfüssig auch noch den Abstieg in das wunderschöne Kiental.

Der Baumbestand und die naturbelassene, urwüchsige Landschaft erfreuen unsere Augen. Da es noch dazu angenehm kühl ist, unterhalten wir uns munter in verschiedenen Konstellationen. In Herrsching angekommen merken wir doch langsam die hinter uns liegende Strecke, außerdem haben wir HUNGER. Doch bevor wir uns in die erstbeste Gastronomie stürzen, möchten wir mindestens einen Blick auf den Ammersee werfen. Bis dahin zieht sich der Weg aber noch. Wir überqueren den Bahnhof und endlich sehen wir ihn, diesen sehr prächtigen See. Der Steg 1 liegt direkt vor unserer Nase. Hier kann man baden, essen und trinken. Wir wollen alles. Zunächst aber testen wir die Badebekleidung. Die ersten Schwimmzüge sind sehr frisch, dann aber beginnt es, richtig gut zu tun. An unserem Lager direkt am Ufer blicken wir auf den See. Am Horizont zeichnen sich die Alpen ab. Wir genießen unser Abendessen, beobachten den Sonnenuntergang mit einem Glas Weinschorle in der Hand- was will man mehr?