Von Orgelpfeifen und klingenden Woks
Am Morgen wachen wir auf bei unseren wunderbaren Gastgebern aus Noidant-le-Rocheaux. Unsere Truppe vergibt fünf Sterne bei dem gemeinsamen pétit dejeuner. Es werden Bilder ausgetauscht und Familienverhältnisse geklärt. Die am Vorabend von uns verschenkten Pilgertropfen stehen bereits „stolz“ im Wohnzimmerregal. Nach dem Frühstück fahren uns Jean-Piere und Florence mit ihren Autos nach Chalindrey zum Bahnhof.
Dort angekommen, verabschieden wir uns herzlich von den beiden und versprechen, im Oktober wieder vorbeizukommen.
Auf mit dem Zug nach Dijon. In der großen Stadt angekommen, orientieren wir uns, wie immer, am Kirchturm. Wir erreichen die Cathédrale St.- Bénigne, öffnen die Kirchentür und tauchen ein in wunderbare Chorgesänge. Die Messe wird gerade gelesen. Welch ein spiritueller Moment. Messdiener schreiten während des Gottesdienstes mit getragenen Schritten und brennenden Kerzen den mittleren Kirchengang entlang. Sie nähern sich uns, stellen die Kerzen ab und reichen uns die Hände. Zum Ende des Gottesdienstes schreitet auch der Bischof an uns vorbei und segnet uns.

Nicht nur in der Kirche erhalten wir eine besondere Aufmerksamkeit. Viele Dijoner Bürger kommen auf uns zu und wünschen uns einen guten Weg. Ein schöner und bewegender Eindruck am letzten Tag der Pilgerreise.
Zurück zum Weltlichen: Wir haben Hunger! Doch Dijon ist so beeindruckend, dass wir uns an den vielen historischen Gebäuden nicht satt sehen können. Souvenirläden bieten ihre Waren feil, insbesondere den berühmten Senf in allen Geschmacksrichtungen. Da ist doch mindestens ein Glas für Zuhause drin; jetzt, wo wir das Gepäck nicht mehr lange tragen müssen, kaufen wir ein.

Auf ein sehr schönes Gasthaus, das Restaurant Dr. Moreau, können wir uns dann alle einlassen. Zum ersten Mal in Frankreich essen wir das klassische Croque in verschiedenen Varianten. Nach diesem angenehmen Aufenthalt begeben wir uns auf die Spur der Eule, ein Wahrzeichen der Stadt, das mit einer ganz besonderen Geschichte verbunden ist, doch diese werden wir an anderer Stelle erzählen.
Noch vor der Eglise Notre-Dame de Dijon hören wir bezaubernde Klänge, die Koshi bekannt vorkommen. In der Heimat hat sie diese Töne schon einmal gehört. Ein Straßenmusikant spielt virtuos ein ganz besonderes Musikinstrument, eine „Handpan“, und bewegt im Takt dazu seinen rechten Fuß, der mit einer Muschelkette versehen ist. David, so der Name des Musikers, entführt die Passanten in eine andere Welt. Auch wir legen unser Marschgepäck ab und lauschen den Klängen.
http://www.davidhauser.art
Ein echtes Highlight.
Natürlich besuchen wir noch die Eule an der Kirche, laufen die Einkaufsstraßen mit Freude auf und ab, genießen vor einer sehr interessanten Hauswand einen Café de glace, mit und ohne Sahne bzw. Bagel.

Irgendwann sind alle Souvenire eingekauft und wir überbrücken die Wartezeit in einer bekannten amerikanischen Restaurantkette. Unser Flixbus fährt ab Dijon Gare um 23:55. Die letzten zwei Stunden „verharren“ wir am Bahnhof, bzw. lag das in unserer Absicht. Gegen 23:00 fordert uns ein Bediensteter auf, den Bahnhof zu verlassen. Oh, no! Die letzte Stunde stehen wir also in voller Montur draußen. Ah, der Flixbus fährt um die Kurve.
Au revoir, Dijon!
Heyhey!! Habs gefunden!
Schön. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
LikeLike