von Oleander
Dass es weit ist bis Spanien, ist bekannt. Das Navi sagt noch nicht mal 18 Stunden an, das kriegen wir hin. Freitag pünktlich um 15:00 Uhr sind wir startklar und das Wohnmobil setzt sich in Bewegung. Ich habe vor, heute bis hinter Paris zu kommen, dann brauchen wir Samstag „nur“ noch das restliche Stück.
Irgendwann unterwegs fragen wir uns, ob es in Belgien keine Autobahn gibt. Wir suchen eine andere Strecke und stellen dabei fest, dass „Landstraße bevorzugen“ ins Navi eingegeben wurde. Mit dem Wohnmobil langsam zu fahren und sich die Gegend anzuschauen, ist meistens erwünscht. Nicht jedoch, wenn man schnell nach Spanien will, da ist es sinnvoll, Kilometer zu machen.
Gesagt, getan. Wir umfahren Paris und suchen nach einem Übernachtungsplatz. Ich finde einen in der Nähe und rufe aus: „ in 15 Minuten!“ Wir fahren und quatschen ich, schaue aufs Navi wo wir sind, schaue hoch und sage : „Upps, das wäre die Abfahrt gewesen.“ „Du hast gesagt, in 15 Minuten!“ „ Ja, der Stellplatz, nicht die Abfahrt.“ Also wird nach einer neuen Möglichkeit gesucht. Nach weiteren 25 Minuten sitzen wir beim Pernod Cola, um den Tag abzuschließen – wir sind ja schließlich in Frankreich (dabei trinken die Franzosen diesen mit Wasser und nicht in der Cola).
Um 4:00 Uhr schellt der Wecker. Der Fahrer ist sofort hellwach und will weiter, ich bekomme meine Augen noch nicht auf. Unser Navi sagt uns, dass wir um 15:00 Uhr am Ziel sind, dann dürfen wir allerdings keine Pause machen.
Später, nach dem 30-minütigen Frühstück, sind unsere Pläne natürlich hinüber, und wir stellen erstaunt fest, dass die Ankunftszeit mittlerweile bei 17:38 Uhr liegt.

Es gibt zwei Staus auf der Strecke. Diese Möglichkeit hatte ich ja noch überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Wenn man schon so eine lange Strecke auf sich nimmt, dann kann doch nicht auch noch ein Stau kommen. Mein Pilgergefühl hat sich noch gar nicht richtig eingestellt. Das ist schwierig, wenn man im Wohnmobil sitzt. Außerdem steigt die Temperatur immer mehr. Kurzfristig frage ich mich noch mal, warum wir uns das antun. Aber ich bin mir sicher, wenn ich erst mal unterwegs bin, wird sich das Feeling schnell wieder einstellen. Auch wenn das Hitze-Problem bleiben wird. Mein 1. Angst-Monster, die Pyrenäen, habe ich ja schon erfolgreich weggekränkelt.


Pünktlich um 18.30 Uhr zum Essen sind wir an der Auberge. Leider am falschen Ort. Aber 20 Minuten später kann ich endlich meine Pelerins in die Arme schließen.
Endlich können neue Abenteuer beginnen!
Viel Spaß auf dem Jakobsweg
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Buen camino!
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Gracias
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