“It never rains in California”

Da sind sie wieder, die Auf- und Abstiege. Vom Campingplatz aus suchen wir zunächst die Kirche von Bourbonne-les-Bains auf. Sie hat eine sehr schöne Atmosphäre. Direkt am Eingang ist Weihwasser in einer schönen, großen Muschel. Der Kurort hat alles, was man sich davon verspricht. Interessante Häuser, erfrischende Wasserfontainen, alte Bäume mit wunderbaren Dächern aus Blättern – und viele Geschäfte. Nein, wir dürfen nicht shoppen. Es geht weiter, und da haben wir sie wieder, die Höhenkilometer. Es geht behäbig bergauf. Dem Reisebuch war bereits zu entnehmen, dass die Strecke mitunter matschig ist. Das können wir nur bestätigen. Nach vielen Kilometern kommen wir an eine Weggabelung. Wir suchen den richtigen Weg und wünschen uns an dieser Stelle eine “Couquille”. Wo geht es weiter? Wir schwärmen in verschiedene Richtungen aus, um den Wanderweg 817 zu finden. Mit Vor- und Nachhut schaffen wir es nach einiger Zeit, den richtigen Pfad zu finden. Froggy und Fijula bleiben etwas zurück, weil sich Froggy noch die Beine anziehen muss, damit sind die Beine ihrer Freizeithose gemeint. Es findet folgender Dialog statt: “Ich habe Beine, ich hab´sie nur noch nicht fest gemacht!” Die Beine dienen insbesondere dem Schutz vor Zecken und weiteren Vierbeinern. Ein wenig später sagt Froggy zu Oleander: “ Kannst Du noch mit den Stöcken laufen, sonst lass ich meine Beine fallen und nehme die Stöcke.” Das nennt man Pilgerehre.

„Ich muss noch meine Beine anziehen“

Auf dem Pfad  der Tugend geht es weiter, Kilometer für Kilometer. Wir laufen in Richtung Zivilisation. Die “aufmerksamen“ Pferde und Kühe der Vogesen begrüßen uns mit offenen Augen und kommen auf uns zu. Da wir eine feste Verabredung mit unserem Fahrer haben, der uns um 18:30 Uhr am Zielort abholen wird, müssen wir Tempo  machen. Froggy kann nicht verstehen, dass wir in aller Ruhe auch noch ein Pferd streicheln.

Erfahrungsgemäß haben es die letzten Kilometer in sich, kein Schatten weit und breit, keine Zeit und flirrende Hitze. Koshi hält an, um sich von Oleander den pinken Schirm geben zu lassen, ein Sekündchen zu lange, die Schuhe hinterlassen einen Abdruck im Teer.

In Chézeaux angekommen, eilen wir in Richtung Kirche. Noch davor an einer Weggabelung gehört der erste Schatten uns. Wir entledigen uns unserer Rucksäcke und Chora pflückt Kirschen für alle. In dem  Moment sehen wir diesen wunderbaren gelben Reisebus vom Campingplatz Montmorency. Steeven öffnet uns die Beifahrertüre, wir sind sehr glücklich über diese Fahrt nach Hause, direkt vor die Türe. Das Radio läuft: “It never rains in California!” Ein fünfstimmiger Chor ertönt und Steeven grinst charmant.

Hier gibt es den Pelerin -Chor:

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